27. April 2008

Besuch von Verwandten

Simone scheibt: Uns hat es gestern in den Zoo von Dallas verschlagen und wir mussten feststellen, dass in diesen Breitengraden nicht nur die Menschen versuchen jede körperliche Aktivität möglichst zu vermeiden. Auch unsere tierischen Mitbewohner waren so faul, dass wir praktisch nur schlafende Geschöpfe vorgefunden haben, oder solche, die so träge und gelangweilt in der Gegend herumhingen, dass es einem schon leid tat sie auch noch mit unserem Besuch stören zu müssen. Unglaublich aber wahr, durch den Zoo fährt eine Bahn, mit der man sich alle 'Attraktionen' aus der Höhe ansehen kann um nicht aus Versehen einen Schritt zu Fuß zurücklegen zu müssen. Ähnlich wie in einem Sightseeing-Bus steht vorn ein Moderator mit dem Mikro und stellt sicher, dass man auch nichts verpasst. So kann man getrost zwischen eigenem Auto und Bahn wechseln ohne ganze zehn Meter gelaufen zu sein. Welcome to America!

Wir haben einen schönen Tag in der Natur verbracht, auch wenn Teile des Zoos direkt am Highway gelegen sind und es dadurch ein wenig laut war. Wir haben auch ausgeblendet, dass an diesem Samstag unzählige schreiende Kinder durch das Objekt gerannt sind sowie eine Reihe von Messeständen die Rettung von Regenwäldern propagiert und engagiert Werbematerial verteilt haben.

20. April 2008

Dallas Stars gegen Anaheim Ducks

Simone schreibt: Es geht um Eishockey, was bedeutet, dass eigentlich Basti diesen Post schreiben sollte, aber der ist gerade in der Küche und kocht. Das macht er gern und davon wollen ihn also auch nicht abhalten. Nun, als großer Eishockey-Spieler hatte er bereits wenige Tage nach unserer Ankunft Tickets für das Playoff-Spiel der Dallas Stars gegen die Anaheim Ducks (ehemals Mighty Ducks) organisiert. Am Donnerstag war es dann soweit und wir sind pünktlich zwei Stunden vor Spielbeginn (also praktisch viiiiiiel zu früh) von zu Hause losgefahren.

Der Hunger trieb uns zu einer Fast-Food Kette, die ihrem Namen nicht ganz gerecht wird, da wir ganze 20min auf ein simples Ciabatta-Sandwich haben warten müssen. Dieses hat sich dann auch nur für mich als lecker entpuppt, denn da man nicht gleichzeitig einen vor Sauce triefenden Burger essen und den Wagen über den überfüllten Highway steuern kann, musste Basti mit dem Essen warten. Dafür wäre auch vor dem Spiel noch ausreichend Zeit gewesen, hätte sich nicht halb Dallas plötzlich entschieden, genau den gleichen Weg auf dem Highway wie wir zurück zu legen. Resultat: Stau. Also einmal das Ganze umfahren, fluchend an dem überfüllten Parkplatz des Stadions vorbei, um den Wagen dann ganz dekandent für 20Dollar im Parkhaus abzustellen. Mittlerweile hatte das Spiel dann auch begonnen und da mitgebrachtes Essen nicht erlaubt war, landete das Sandwich mit einem erbosten Schwung im Mülleimer, denn immerhin wollten wir ja noch einigermaßen pünktlich auf unsere Plätze.

Das Spiel war recht langatmig, aber Basti war über die Tatsache in diesem Stadion zu sitzen so begeistert, dass es ihm gar nicht aufgefallen ist. Mir schon, und ich habe in diesen 120min viele neue Ideen für meine Projekte in der Arbeit entwickeln können. Naja, da Eishockey für mich wie Fremdwährung ist, konnte ich auch nicht so richtig folgen und habe praktisch nur die Highlights (sprich, die 3 Tore der Dallas Stars) wirklich aufnehmen können. Das Stadion selbst war eben viel zu bunt und durch die Musik sehr laut, als dass ich mich hätte nur auf die winzigen Spieler konzentrieren wollen. Wir hatten aber einen superlustigen Abend und sind dann im strömenden Regen, Sturm und Hagel und mit nassen Füßen glücklich nach Hause gefahren. Basti, weil er dieses Spiel live erleben durfte und ich, weil ich endlich wieder im Warmen saß. :-)


Party

Simone schreibt: Vergangene Woche waren wir mit dem Junior Sales Team von 'TI' im MartiniPark, einer Bar die Martinis in allen nur denkbaren Kombinationen, Farben und Geschmacksrichtungen an den durstigen Besucher bringt. Ich bin gefahren und habe mich an die klassische Coke gehalten. Damit war ich aber auch die Einzigste, denn obwohl die Amis 'on the road' sind, wird ordentlich in sich hineingeschüttet. Man muss ja aufholen, was zwischen 16 und 21 versäumt wurde. Basti hat sich durch das Bierangebot probiert, war allerdings weniger vom Inhalt der Flaschen als der dortigen Bedienung angetan. ;-)

13. April 2008

Essen und Trinken in Texas

Basti schreibt: Auch wenn es viele nicht glauben wollen, auch in den USA gibt es anderes zu Essen und Trinken als Burger, Pommes und Soda. Auch wenn ich zugeben muss, dass man teilweise schon ziemlich suchen muss um "normale" Zutaten, frisches Obst und Gemüse oder leckeres Brot zu finden. Aber nach mittlerweile drei Wochen in Dallas haben wir schon so einiges gefunden:
Das Bier war noch die einfachste Aufgabe. Die Highlights der Suche stehen unten, mit Bier aus Mexiko, Tschechien, Bayern und (zu meiner großen Überraschung) Australien!

Eine größere Aufgabe war schon das Brot. Aber dank hilfreicher Kollegen haben wir in der Nähe des Flughafens eine deutsche Bäckerei mit so richtig leckerem Brot gefunden! Jede Woche wird groß eingekauft und eingefroren um die Woche über nicht zu verhungern.
Der Obstteller unten erklärt sich glaub ich von selbst und ist die gesunde Alternative zu Hershey Bar, Butterfinger und Co :-P
Gestern Abend hatten wir dann meinen Kollegen Sal und seine Frau Maria bei uns zum Essen zu Gast. Sal hat mir bei meiner Autosuche sehr geholfen und ist mit mir drei Tage am Stück durch den gesamten Dallas-Fort Worth Metroplex gefahren um ein anständiges Auto zu bekommen. Mit dem Essen haben wir oder besser ich uns quasi bedankt.
Wir haben lecker gespeist, den Abend sehr genossen und ihn mit noch besseren kleinen Kuchen abgeschlossen, die wir am Nachmittag gekauft haben.


10. April 2008

Tornadozeit in Dallas

Basti schreibt: Gestern Nacht haben wir unseren bereits dritten Tornado innerhalb von nur zwei Wochen erlebt. Dessen Ausläufer haben auch in unserem Stadtteil Plano ziemliche Verwüstungen angerichtet. Wir hatten heftigste Böen, Platzregen, Blitz und Donner. Der Lärm hat sogar mich geweckt, und ich kann normalerweise am Besten bei Sturm schlafen ;-)
Unten seht ihr wie auf einer Kreuzung in der Nähe die Strommasten wie Strohhalme umgeknickt wurden und die Kästen teilweise auf die Leitungen fielen. An Wohnhäusern sind Bäume mit 50cm Durchmesser umgeknickt. In dem angrenzenden Stadtgebiet war bis ca. 11 Uhr Mittags totaler Stromausfall. Aber wie heißt es doch so schön: "Everything is bigger in Texas!" Trifft irgendwie auch auf die Stürme zu ;-)



6. April 2008

Die verzweifelte Suche nach Natur

Simone schreibt: Nachdem wir die gesamte Woche zwischen verschiedensten klimatisierten Gebaeuden pendeln, haben wir uns fuer das Wochenende ein ganz besonderes Ziel unserer Erkundungen ausgesucht: ein 'Nature Reservoire', zu deutsch: Naturschutzgebiet. Wir sind also mit Proviant, Sonnenbrille und Decke bewaffnet in Richtung Baum & Strauch aufgebrochen. Das ganze selbstverstaendlich mit dem Wagen und etwas mehr als einer Stunde Fahrtzeit. Die Ernuechterung kam sehr schnell, als wir feststellen mussten, dass nicht eine einzige Wiese zu finden war, auf der wir uns auch nur annaehernd von unseren woechentlichen Strapazen haetten erholen koennen. Schliesslich haben wir den Tag dann im Auto verbracht und die 'Schoenheiten der Natur' durch die Scheibe bewundert. Wir mussten feststellen: Farbe bekommt man auf diese Weise nur sehr schlecht. Aber seht selbst! Wir suchen in der Zwischenzeit weiter...




Auf den Spuren deutscher Auswanderer

Simone schreibt: Unser sonntaeglicher Ausflug fuehrte uns heute an den beruehmten 'Mosslake', kurz vor die Grenze zu Oklahoma. Natuerlich wollten wir es uns nicht nehmen lassen, das neue Domizil der wohl bekanntesten aller deutschen TV-Auswandererfamilien persoenlich zu begutachten. Nachdem wir das dritte Mal fast um den halben See gefahren sind, haben wir auch endlich gefunden wonach wir suchten. Der Briefkasten der Familie Reimann ist auf dem Foto gut zu erkennen. Man moege uns unsere ungezuegelte Neugier verzeihen.